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24.01.2024 Kategorie: Gemeinde

Kundgebung gegen Rechts

Landesbischof Dr. Meyns positionierte sich am 20. Januar 2024 gegen Rechts

Bei der "Kundgebung gegen Rechts", am 20. Januar 2024, auf dem Schlossplatz in Braunschweig sprach Landesbischof Dr. Meyns über Menschlichkeit und ein respektvolles Miteinander. Er sprach sich für die Unantastbarkeit der menschlichen Würde aus und die Notwendigkeit, anti-demokratische Entwicklungen nicht stumm hinzunehmen:

"Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.

Diese Sätze aus der Bergpredigt bringen zum Ausdruck, wofür wir als Kirche stehen:
Wir stehen für Frieden und Gerechtigkeit, für Menschlichkeit und Solidarität.

Ich sage deshalb hier sehr deutlich: Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, Nationalismus und Antisemitismus, Hass und Hetze sind mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar.

Deshalb protestieren wir, wenn Pläne geschmiedet werden, um Menschen zu deportieren wie in den finstersten Zeiten der deutschen Geschichte.
Deshalb protestieren wir, wenn gegen Menschen gehetzt wird wegen ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe oder ihres Glaubens und sie sich nicht mehr sicher fühlen können in unserem Land.
Deshalb protestieren wir, wenn Politiker Ängste schüren, Lügen verbreiten, Vorurteile aufbauen und versuchen, das Zusammenleben der Menschen in Deutschland mit Hass und Hetze zu vergiften.

Deshalb setzen wir uns mit all unserer Kraft ein für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung: für die Achtung der Menschenwürde ohne Ansehen von Herkunft, Hautfarbe, Sprache, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion oder politischer Überzeugung, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, ob Bürger oder Geflüchteter.

Wir müssen uns aber auch fragen: Warum finden Parolen voller Häme, Wut und Hass so viel Resonanz?
Warum wählen Menschen in zunehmendem Maße Parteien, die auf Ausgrenzung und Abwertung setzen? Was steckt dahinter? Welche gesellschaftlichen Brüche werden hier sichtbar? Und was können wir dazu beitragen, diese Brüche zu überwinden?

Wir sind als Braunschweigische Landeskirche weltweit mit vielen anderen Kirchen verbunden. Wir wissen deshalb:
Demokratie kann auch demokratisch abgeschafft werden, wenn wir nicht dafür einstehen.

Das Wichtiste, was wir jetzt tun können, ist, uns miteinander zu vernetzen und zusammenzustehen, über alles hinweg, was uns auch voneinander trennt.
Deshalb lasst uns zusammenstehen für eine Gesellschaft, in der Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion friedlich und respektvoll miteinander leben.
Lasst uns zusammenstehen für Solidarität mit den Schwachen in unserer Gesellschaft. Lasst uns zusammenstehen für einen barmherzigen Umgang mit Geflüchteten.
Lasst uns zusammenstehen für einen konstruktiven Umgang mit gesellschaftlichen Spannungen.
Lasst uns zusammenstehen für ein Miteinander im Zeichen von Frieden und Versöhnung."

Beitrag von TW